Ein Stück Architekturgeschichte 'Siedlung Praunheim'

Die Siedlung Praunheim  ist Teil des "Neuen Frankfurts"

Die Siedlung Praunheim ist als Teil eines großangelegten Bauprojekts entstanden, um die aus dem 1. Weltkrieg resultierende Wohnungsnot zu beseitigen.

1925 waren in Frankfurt 30.000 Personen wohnungssuchend gemeldet. Bei einer Gesameinwohnerzahl von 466.520 suchten etwa 6,5% der Stadtbevölkerung eine Wohnung. Zudem war Bauland nach dem Krieg sehr teuer und es war so gut wie unmöglich günstigen Wohnraum zu schaffen.

Reichsheimstätte 'Siedlung Praunheim'

Reichsheimstättengesetz und -vertrag

Das Reichsheimstättengesetz von 1920 war nach den politischen Vorstellungen des Bodenreformers Adolf Damaschke (1865-1935) gestaltet. Es sah vor, dass der Eigentümer eines als Reichsheimstätte genutzten Eigenheims vor den Forderungen von Gläubigern und somit vor der Zwangsversteigerung geschützt war. Dieser Schutz entstand, indem der Eigentümer mit dem Herausgeber der Heimstätte - im Fall der Siedlung Praunheim der Stadt Frankfurt - einen bindenden Heimstättenvertrag abschloss.

Baugeschichte des 'Niddatal-Projekts'

Bebauung des Niddatals

Um die Baukosten niedrig zu halten, konnte man kein als Bauland ausgewiesenen Grund zur Realisierung der Siedlung in Praunheim heranziehen. Die Bodenpreis waren zu hoch. Stattdessen sollte das Projekt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen am Stadtrand entstehen. Mit Hilfe der Preußischen Behebungsverordnung von 1920 enteignete man zu diesem Zweck insgesamt 32 ha Land und überführte es in Kommunalbesitz für das sogenannte "Niddatal-Projekt", zu dem die Siedlungen in Praunheim und der Römerstadt  gehören. ...

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