Sehr beeindruckte mich die Entdeckung einer Spinne, die mich mit ihrer Größe verwunderte. Sie saß an der Balkontür und ich stellte mir lieber vor, daß sie hinaus in den Garten wollte. Denn bei allem Interesse für Insekten wollte ich sie doch lieber rasch wieder los werden. So fingen wir sie zunächst unter einem Glas ein und setzten sie für ein Starportrait in eine Schüssel. Aber oh Schreck: sie konnte offensichtlich am glatten Rand hochklettern, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte!
Bei näherer Erforschung stellte sich heraus:
Die Nosferatuspinne lebt bei uns, seit es wärmer geworden ist. Auch wenn sie sehr groß werden kann, müssen wir uns nicht vor ihr fürchten. Sie beißt nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Falls es so weit kommt, ähnelt ihr Biss einem Mückenstich. Da wir – hoffentlich – alle gegen eine Tetanusinfektion geimpft sind, bleibt es bei einem Schrecken.
Diese Spinne fällt durch ihre Größe als Neuankömmling auf, sie wanderte aus dem europäischen Süden zu und lebt versteckt. Z.B. im Blumengeschäft zwischen den neuen Lieferungen oder in unseren Gärten, Hütten und Palästen. Wenn sie uns zu sehr auf die Pelle rückt, fangen wir sie mit einem Glas ein und setzen sie nach draußen. Sie läuft rasch davon und versteckt sich, um kleine Insekten zu jagen.
Erkennbar ist sie an der auffälligen Totenkopfzeichnung auf ihrem Vorderleib, die ihr auch den erschreckenden Namen eingebracht hat. Tatsächlich gehört sie in die Art der echten Webspinnen. Sie kann Fäden machen, baut aber keine Netze. Weibliche Tiere können bis zu 19 cm groß werden. Besonders an ihr sind die Hafthaare an den Füßen. Sie erlauben es dem Tier, auch an Glaswänden zu klettern. Wenn wir sie einfangen und umsiedeln möchten, sollten wir daher einen Deckel auf unser Glas legen. Sie ist einheimischen Arten nicht gefährlich und sollte daher nicht getötet werden.
Hiltrud Rübner
Kontakt: Susanne Böhner, Hiltrud Rübner
Mail:
Telefon: 0160 65 25 130
Messenger: Signal, Telegram oder WhatsApp