Die Geschichte des Siedlervereins

Die Gründung eines Vereins

Nach dem Heimstättenvertrag der Stadt Frankfurt könnte von dem Ausgeber der Heimstätte,, im Fall der Siedlung Praunheim die Stadt Frankfurt, von deren Empfängern verlangt werden, eine Vereinigung zu gründen. Diese sollte dafür sorgen, dass er einheitliche Charakter der Siedlung bewahrt wird. Sie sollte die gemeinsamen Interesen der Siedler wahrnehmen und den Verkehr mit der Stadt als Stellvertreterin der Siedler pflegen. 

Am 9. Juli 1927 gründeten 90 Personen den Siedlerverein in Praunheim. In den ersten Jahren übernahm er vielfältige Aufgaben: 

  • Verkehrsanbindung der Siedlung,
  • Bau von Straßen und Wegen,
  • Beseitigung und Nachbesserungen von Baumängeln,
  • bauliche Erweiterungen,
  • Straßenbeleuchtungen,
  • Installation einer Gemeinschafts-Rundfunkanlage,
  • Gartengestaltung
  • Erstellen einer Gartenordnung.

Um diese Aufgaben kümmerten sich der Vereinsvorstand und seine Mitglieder in vershciedenen Kommissionen. Die Arbeit in dem Verein war zeitaufwändig. 1928 traten die Vereinsgremien im Durchschnitt monatlich in 14 Sitzungen zusammen.

Der Verein im 3. Reich

Im April 1933 trat der Vereinsvorstand geschlossen zurück. Ein NSDAP-Mitglied wude Vereinsführer. Er erhielt im November 1933 durch eine umfangreiche Satzungsänderung umfangreiche Kompetenzen. Zu den Satzungsänderungen gehörte auch die Steichung der Passage zur politischen Neutralität des Vereins und die zur Förderung des Kleingartenwesens. 

Der Vereinsführer setzte einen Führerring ein, der den Rest des Vorstandes ersetzte. Unmißverständlich für die Siedler war seine Aufforderung sich dem Vereinsleben anzuschließen, an Versammlungen und Aufmärschen teilzunehmen. Andernfalls sollte man aus der Siedlung wegziehen, da man sich nicht als Siedler, sondern nur als Mietwohner verhalte.  Bis 1939 gab es unter den Siedlern in Praunheim nur noch zwei Nichtmitglieder im Siedlerverein.

Neugründung des Vereins nach dem Krieg

Nach dem Krieg lehnte die amerikanischen Militärregierung eine Neugründung des Siedlervereins zunächst ab. Aber schon im Oktober 1947 konnte eine Gründungsversammlung stattfinden. Man hatte die Gründung eines "Erwachsenenklubs" beantragt.

Der Siedlerverein nahm seine Arbeit wieder auf.  Es ging um die Beseitigung der Kriegsschäden in der Siedlung und 

  • den Ausbau der Dachgärten,
  • Beratung bei Problemen der Hypothekengewinnabgabe,
  • Mitwirkung bei der Festlegung des Einheitswertes (1.1.1964),
  • Einsetzen für eine Umgehungsstraße,
  • Erhaltung der Landschaftsschutzgebiete des Niddatals,
  • Erstellen eines Farbkataloges für Fassadenanstrich

Der Verein bemühte sich um die Stundung der Hypotheken-Tilgung und versuchte die nach dem Krieg ausufernden Umbaumaßnahmen einzudämmen, um den einheitlichen Charakter der Siedlung zu erhalten. Eines der großen baulichen Themen war der Ausbau der Dachgärten. 

Obwohl die Bewahrung des baulich und farblich einheitlichen Bildes der Siedlung zu den ursprünglichen Aufgaben des Vereins gehörte, gelang es nach dme Krieg nicht, eine einheitlich Gestaltungssatzung oder einen verbindlichen Farbkatalog für Außenanstriche zu entwickeln und zu verabschieden.

Als 1993 das Reichsheimstättengesetz aufgehoben wurde, änderte sich der Charakter des Siedlervereins stark, da er keine reglementierenden Einfluss mehr auf das Tun der Hauseigentümer und Siedler nehmen konnte.  Heute unterstützt der Siedlerverein seine Mitglieder bei Problemen im Wohnumfeld, vertritt gemeinsame Anliegen der Siedler gegenüber Behörden und anderen Instiutionen, fördert den Gemeinsinn in der Siedlung und verpachtet und betreut die von der Stadt Frankfurt am Main gepachteten Kleingartenflächen.

 

 

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