Geschichte in Mitteilungsblättern

„Archiv“ zum Lesen zur Verfügung. In den ersten Jahren sind die Blätter monatlich erschienen, aber leider hat unsere Sammlung einige Lücken. Wenn jemand von Ihnen noch Mitteilungsblätter aus der Vorkriegszeit in alten Akten finden sollte, wären wir dankbarer Abnehmer von Kopien davon.

Aber auch das, was wir jetzt für Sie bereitgestellt haben, ist lesenswert, besonders für diejenigen, die etwas über die Geschichte unserer Siedlung und über das Leben ihrer Bewohner im Laufe der vergangenen 83 Jahre erfahren wollen.
Lesen Sie zum Beispiel die Worte, die Stadtrat Ernst May den ersten Siedlern mit auf den Weg gegeben hat oder wie man das „neuartige Erscheinungsbild“ der Siedlung am Ende der Zwanzigerjahre interpretiert hat. Die Pläne zur Neugestaltung des Niddatals nach der Flussregulierung sind in dieser Zeit ebenso ein Thema gewesen, wie die die Bauschäden an den Reihenhäusern und deren Behebung. In den ersten Jahren sind die Mitteilungsblätter mit Werbung von Praunheimer Geschäftsleuten finanziert worden. Mit diesen Annoncen wird bei den Älteren unter uns sicher manche Erinnerung wach.
1935 änderte sich das Erscheinungsbild der Mitteilungsblätter. Die Nationalsozialisten hatten zwei Jahre vorher die Macht übernommen, und der Siedlerverein wurde nach dem Führerprinzip gleichgeschaltet. Der neue Zeitgeist kommt im Schriftbild "Leipzig Fraktur" zum Ausdruck. Wir haben diese Schrift bei der Digitalisierung bewusst beibehalten, auch wenn es für die Jüngeren unter uns etwas schwerer sein wird, damit zurechtzukommen. Aber es ist interessant zu lesen, wie sich mit dem nationalsozialistischen Geist der Ton gegenüber den Siedlern verschärft hat. Wer sich geweigert hat, dem Verein beizutreten, wurde namentlich an den Pranger gestellt. Die Blätter sind voll von Ermahnungen und Strafandrohungen. Das unkorrekte Schneiden der Hecken und das Spielen auf den Bleichwiesen wird genauso kritisiert wie das Holzhacken oder Saubermachen am Abend, das Radfahren auf den Gartenwegen oder das Ausschütteln von Staubtüchern. Selbst der Streit der Hausfrauen war damals ein Thema.
Der nach dem Krieg neu gegründet Siedlerverein gab 1947 wieder ein Mitteilungsblatt heraus, in dem es hauptsächlich um die von den Amerikanern besetzten Siedlungshäuser ging. In den folgenden Blättern erhält man einen Eindruck von den aus der Not geborenen Problemen der Nachkriegszeit und wie der Verein versuchte zu helfen.
Wenn Sie weiterblättern, bekommen Sie einen Querschnitt durch das Leben in unserer Siedlung in den folgenden Jahrzehnten bis heute. Wir freuen uns, dass alle diese Mitteilungsblätter des Vereins erhalten geblieben sind und wir sie Ihnen nun online präsentieren können.                                                   fi

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